Der elektrische Strom feierte sein Debut gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Als man das elektrische Licht sowie die Stromversorgung erfand, setzte ein regelrechter Boom ein. Heutzutage können wir uns ein Leben ohne Strom gar nicht mehr vorstellen. Wie würde unsere Welt aussehen? Keine Straßenlaterne würde leuchten, wir würden abends bei Kerzenschein in unserer Wohnung sitzen, es gebe keine Autos, keine Elektro-Herd und keine medizinischen Geräte in Krankenhäusern. Was wäre außerdem mit dem Licht in der Wohnung oder Kühlschränken?
Hexerei und Magie
Vor einigen hundert Jahren noch hatten die Menschen keine Ahnung von der Existenz der Elektrizität. Alle Phänomene, die man nicht erklären konnte, zum Beispiel Irrlichter oder Donner, fielen in die Kategorie der Hexerei und Magie. So erzählten Legenden von Göttern, die wütende Blitze auf die Menschen herabschossen und für Gewitter sorgten, um ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck zu bringen. Wissenschaftliche Ansätze? Fehlanzeige.
Statische Elektrizität
Mittlerweile wissen wir Menschen, dass mithilfe von Reibung eine elektrostatische Kraft entsteht. Reibungselektrizität ist eine der Grundlagen der Lehre der Elektrizität. Dem Erfinder und Ingenieur Otto von Guericke gelang es, eine Schwefelkugel-Elektrisiermaschine zu entwickeln, mit der er in der Lage war, elektrische Anziehungskräfte zu beweisen. Auch elektrisches Leuchten gelang ihm auf diese Weise. Anschließend entwickelte er weitere Maschinen, die von Wissenschaftlern und Unterhaltungskünstlern genutzt wurden und man machte immer neue Erkenntnisse über die Elektrizität.
Benjamin Franklin und sein berühmter Blitzableiter
Obgleich die Ähnlichkeit von Elektrizität und Blitzen unverkennbar ist, stellte man zunächst keinen Zusammenhang her und ging noch lange davon aus, dass man Blitze den Göttern und Zauberern zuschreiben müsse. Auch heutzutage noch sind Gewitter äußerst beeindruckend, weshalb diese Vermutung eigentlich gar nicht weiter verwundert. Mittlerweile wissen wir aber natürlich, dass es sich hier um ein elektrisches Phänomen handelt.
Um das Jahr 1740 schon hatte sich Benjamin Franklin mit der Elektrizität beschäftigt. Im Jahr 1752 ließ er bei Gewitter einen Drachen in die Höhe steigen, an der Schnur befand sich ein metallischer Faden und an diesem hing ein Schlüssel. Es gelang dem Forscher auf diese Weise, die Elektrizität buchstäblich vom Himmel zu holen. Diese Erkenntnis galt an vielen Orten schnell als ein Sieg über die Hexerei, denn Franklin hatte ja einen Blitzableiter erfunden. Heutzutage wissen wir natürlich, dass es sich hier nicht um Magie handelt, sind aber dennoch mehr als dankbar für die Erfindung des Blitzableiters, haben diese doch schon diverse Unfälle verhindern können.
Elektrodynamik
Ab dem 19. Jahrhundert jagte dann eine Erkenntnis die nächste. Man fand zum Beispiel in einem Experiment mit Fröschen heraus, dass diese nur als Leiter der Elektrizität fungierten, wodurch Strom fortan durch elektrische Leiter floss. Auch die Magnetkraft rückte wieder in den Vordergrund, man erforschte den Elektromagnetismus. Man bemerkte, dass Strom, der durch sich durch ein Magnetfeld bewegt, durch einen Draht floss. So kamen die Erfindung von Elektrogeneratoren und Dynamo dazu, der Elektromotor entwickelte sich. Man bemerkte auch, dass man Strom wieder umgekehrt in Bewegung umwandeln konnte. Generatoren und Elektromotoren sind es, die heute die Grundlage der modernen Nutzung und Erzeugung der elektrischen Energie darstellen.